Weben und Leben vor 100 Jahren

Erstmalig haben die Geschichtskurse der Q1 das TextilWerk in Bocholt besucht. An einem historischen Ort konnten die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Produktionsstätten erfahren, wie Dampf-maschinen arbeiten, welche Lautstärke mit mechanischen Webstühlen verbunden ist und wie die Lebens-bedingungen in den Arbeiterhäusern waren. Da konnten kleine Dampfmaschinen zum Laufen gebracht werden und nachdem die Waschseife kleingehobelt wurde, konnte im Waschzuber auf alt hergebrachte Art und Weise Wäsche gewaschen werden. Im hauseigenen Garten wurden so nebenbei auch Blätter vom Cola-Strauch probiert, die früher zu Tee aufgebrüht wurden.
Mit der Industrialisierung begann das Leben nach der Uhr. Uhren und Pfeifen bestimmten den Tages-ablauf. Es wurde den Schülerinnen und Schülern aber auch deutlich, dass Nachhaltigkeit -wenn auch ungewollt und den Einkommensverhältnissen geschuldet – das Leben der Industriearbeiter prägte. Das teure Hochzeitskleid wurde so lange getragen oder umgearbeitet, bis nur noch der Lumpensammler die Reste nutzen konnte, um z.B. Kutscherbänke auszupolstern. Alle waren sich einig, dass diese Exkursion eine gelungene Ergänzung war, um das Thema der „Industrialisierung“ und der „Sozialen Frage“ auf eine andere Weise erfahrbar zu machen.