Erfolgreich geschult im Umgang mit Senioren

Von August bis November 2022 haben sich insgesamt 6 Jugendliche, darunter zwei Schülerinnen und zwei Schüler unserer Schule im Kurs „Jugendliche Seniorenbegleiter nach dem Dülmener Modell “ in der Familienbildungsstätte fortgebildet: Annika Bienhüls, Johannes Büger, Jette Rennert und Nico Overhues. 

Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man alt ist und sich nicht mehr gut bewegen kann oder nicht mehr so schnell im Denken ist? Solche Fragen sind wichtig im Umgang mit den eigenen Großeltern oder bei einem Praktikum im Seniorenheim. In insgesamt 40 Unterrichtsstunden Theorie an 14 Terminen außerhalb der Unterrichtszeit ging es um das Altwerden und Altsein in unserer Gesellschaft, Erkrankungen und Einschränkungen im Alter sowie um Hilfe und Unterstützungsmöglichkeiten wie den Umgang mit dem Rollstuhl und das Anreichen von Speisen. Die Jugendlichen wurden in medizinischen Aspekten wie Alterserkrankungen, Pflegebedürftigkeit, Umgang und Kommunikation mit dementen Menschen, Notfallhilfe und Pflegehilfen sowie in sozialen Kompetenzen wie einfache Beschäftigungsmöglichkeiten, Biographiearbeit und Gesprächsführung im Umgang mit Pflegebedürftigen durch Experten geschult. Auch Trennung und Abschied sowie Ernährung und Hauswirtschaft waren Themen dieser Zertifikatsfortbildung.

Kursleiterin Sonja Hellmann lobte die Gruppe als sehr interessierte und engagierte Teilnehmende. Koordinatorin Heike Hoppe betonte das Verbindende zwischen den Generationen, das ein besonderes Anliegen des einsA sei: „Wir brauchen junge Menschen, die sich um hilfsbedürftige ältere Menschen kümmern. Dies ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft“.

Seit zwölf Jahren wird diese Fortbildung in Dülmen von der Familienbildungsstätte angeboten, und sie findet im einsA statt, denn dies ist ein intergeneratives Zentrum, in dem die verschiedenen Generationen miteinander ins Gespräch kommen und Interesse und Verständnis füreinander entwickeln können. Das Annette von-Droste-Hülshoff-Gymnasium war von Anfang an ein Kooperationspartner, sodass schon viele Schülerinnen und Schüler diese Fortbildung absolvieren konnten. Wer einen medizinischen, pflegerischen oder sozialen Beruf anstrebt kann hier sehr viel lernen und Erfahrungen sammeln.

Neben den 40 Theoriestunden gibt es 20 Praxisstunden. Die Jugendlichen gehen dann in verschiedene Seniorenheime, wo sie Gesellschaftsspiele oder Spaziergänge mit älteren Menschen unternehmen, ihnen das Smartphone erklären, ihnen vorlesen oder leichte Hilfestellung geben und sich somit ehrenamtlich in einer Betreuungsgruppe eines Seniorenheims engagieren. 

In einer Feierstunde, zu der auch Vertreterinnen und Vertreter der kooperierenden Schulen und der Sozialdezernent der Stadt Dülmen, Christoph Noelke, eingeladen waren, wurden am 29. November 2022 die Zertifikate überreicht. Die Jugendlichen schilderten ihre Erfahrungen mit den Fortbildungsinhalten und zeigten sich sehr zufrieden. Auch im Jahr 2023 wird eine solche Fortbildung wieder von der FBS angeboten.