Brückenbauwettbewerb

Knisternde Spannung, intensiver Applaus für jede Prüfung, ausgiebiges Fachsimpeln zwischen Eltern, Kindern und offiziellen Vertretern der Veranstaltung – was Familien sonst am Wochenende eher auf dem Sportplatz erleben, ermöglichte der diesjährige Brückenbauwettbewerb des Rotary Clubs Dülmen technisch interessierten Schülerinnen und Schülern und weiteren Gästen.

Am Samstag, 20.4.24, gingen junge Brückenbauerinnen und Brückenbauer aus Dülmen mit ihren insgesamt 17 Papier- bzw. Holzbrücken, begleitet von Eltern und Lehrkräften, nach meist monatelangen Vorbereitungen an den Start: Im Bautechnischen Zentrallabor der FH Münster werden die Brücken ganz professionell auf ihre Tragfähigkeit geprüft – auf einer Anlage, die normalerweise tonnenschwere Brückenteile auf ihre Belastbarkeit testet. Bei einer kleinen Führung vor Ort durch Hausherrn Prof. Dr. Dietmar Mähner erfuhr der potenzielle Ingenieurnachwuchs, wie in diesem Labor Betonelemente und andere Bauteile auf Festigkeit geprüft werden. Im Hörsaal stellte der Professor für Bauingenieurswesen die möglichen Studiengänge und den typischen Ablauf eines solchen FH-Studiums kurz vor. Kinder und Eltern genossen diesen Einblick in das Studentenleben.

Zum fünften Mal führte Prof. Mähner durch den Wettbewerb, an dem Schülerinnen und Schüler der Dülmener Schulen in drei Altersklassen starten. Richtig spannend wird es, wenn jede Brücke nach einer ersten Begutachtung auf der Prüfanlage platziert wird. Ein hydraulisch angetriebener Stempel belastet die Brücke messbar. Mit Knistern und Knacken verformt sich die Brücke unter der zunehmenden Last, bis sie schließlich krachend nachgibt. Der ganze Prozess ist für alle live und zusätzlich mit Angabe der aktuellen Traglast auf einer Leinwand verfolgbar. Neben der Tragfähigkeit werden auch die Kreativität und Ästhetik der Brücken bewertet. Prof. Mähner freut sich über die vielfältigen Entwürfe: „Von massiven Konstruktionen bis zum filigranen Tragwerk haben wir heute alles gesehen“; er erklärt gerne an einigen Exemplaren den Lastenverlauf und mögliche Schwachstellen bei Brückentragwerken.

Begleitet und unterstützt von Dr. Tanja Jahnke-van Wüllen und Anne Reismann waren Schülerinnen und Schüler des AvD erfolgreich und sammeln Punkte für das MINT-EC-Zertifikat:

Papierbrücke Typ 1 (50cm):
2. Platz Anton Plischek und Niklas Scheggi (6a) 118 kg
3. Platz Felix Beuers-Merfeld, Ruben Reckmann und Josef Schulze-Pröbsting (6a)18 kg

Papierbrücke Typ 2 (80cm):
2. Platz Frida Emslander und Benja Czipull (9c)
3. Platz Paula Schlappa und Fiona Göckener (8a) 26 kg.

Holzbrücke: (120cm):
1. Platz Tobias Bontrup und Julius Verdermark (beide Q1) 1449 kg!!!

Damit erhielten die Oberstufenschüler von Prof. Dr. Mähner die herzliche Einladung, nach dem Abitur ein Bauingenieurstudium in Münster zu beginnen!

Der Wettbewerb des Rotary-Clubs Dülmen findet alle zwei Jahre statt. Im Physikunterricht und im MINT-Forder-Kurs werden unsere Schülerinnen und Schüler rechtzeitig an den Wettbewerb herangeführt. Unsere Teilnehmer aus dem MINT-Forder-Kurs, die dieses Jahr erstmalig dabei waren, haben Vieles gelernt und sind sich einig: Nächstes Mal sind wir wieder am Start!